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4.2 Praktikantenfirmenverwaltung

  

4.2.1 Grundlagen

Ein wesentlicher Bestandteil des Studiums an einer Fachhochschule besteht aus zwei Praktikumssemestern, die in Unternehmen, also möglichst außerhalb des Hochschulbereichs, absolviert werden müssen. Die Verwaltung all dieser Ausbildungsplätze erfolgt durch das Praktikantenamt der Fachhochschule. Zur Unterstützung der Studenten bei der Suche nach einem Praktikumsplatz, werden die Adressen der Firmen zur Verfügung gestellt, die schon einmal Praktikumsplätze angeboten haben. Auf der anderen Seite können sich Unternehmen, die eine Stelle anbeiten, an die Fachhochschule wenden, um so ihr Interesse an einem Praktikanten bekanntzugeben.

All diese Daten werden zentral verwaltet. Um diese Informationen zu präsentieren und auf aktuellem Stand zu halten, wird ein Datenbanksystem verwendet. Durch die Mechanismen zur Suche und zur Selektion der Informationen ergeben sich zudem Möglichkeiten, gezielt in den großen Datenbeständen nach geeigneten Firmen zu suchen. Durch die elektronische Form, in der die Daten gehalten werden, können nun zusätzlich die Informationen direkt Studenten oder Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Die Datenhaltung durch das Praktikantenamt in der Fachhochschule Regensburg mit Hilfe des Horus-Systems, das für den gesamten Verwaltungsbereich verwendet wird, eignet sich aus sicherheitstechnischen Aspekten nicht für den Zugriff von Studenten oder externen Firmen, da hier das Risiko für einen ,,Einbruch`` in das System zu hoch ist. Es ist also notwendig, mit einem Auszug aus der Datenbank in einer neutralen Umgebung zu arbeiten. Im Bereich der Fachhochschule Regensburg gibt es bereits einige Ansätze, die Praktikantenfirmen in einer frei zugänglichen Anwendung zu veröffentlichen. All diese Programme setzen auf der gleichen Datenbasis[*] auf und bieten unterschiedliche Bedienungsoberflächen, die jedoch alle auf dem Betriebssystem MS Windows aufbauen.

Bei der Erarbeitung der Konzepte für das FH-Intranet wurde auch die Realisierung einer plattformübergreifenden Anwendung erörtert, mit der diese Informationen auch für Studenten und Professoren abrufbar sind, ohne sich in die Bedienweise einer speziellen Windows-Datenbank einzuarbeiten. Eine Realisierung würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit überschreiten, so daß hier nur die Punkte genannt werden, die im Verlauf der Konzeptionsphase besprochen wurden. Sie können in dieser Form als Grundlage oder Anregung für weitere Untersuchungen dienen.

4.2.2 Beschreibung des Verfahrens

Die Praktikantenfirmenverwaltung als Intranetanwendung sollte zunächst aus einem Abzug der Daten des Praktikantenamtes bestehen, der regelmäßig aktualisiert wird[*]. Mit Hilfe einer Suchmaske kann der Datenbestand für die entsprechenden Bedürfnisse selektiert werden. Durch die Kombination von Suchbegriffen in einzelnen Datenfeldern können so Präferenzen berücksichtigt werden, wie z.B. eine gewünschte Region eines Unternehmens oder eine bestimmte Branche. In diesem Zusammenhang soll auch die Möglichkeit von Platzhaltern (sogenannten Wildcards) enthalten sein, die für ein oder mehrere beliebige Zeichen stehen können. Die Suche soll in allen Datenfeldern möglich sein, wobei die Kombination beliebiger Felder erhalten ist. Ebenfalls in der Suchmaske soll die Auswahlmöglichkeit von Informationen enthalten sein, die man von einem Unternehmen abrufen will, sowie der Fachbereich, für den eine Praktikantenstelle zur Verfügung gestellt wird, und, ob es sich um das erste oder zweite Praxissemester handelt.

Nachdem eine Auswahl durch Angabe geeigneter Suchbegriffe getroffen wurde, wird die Datenbank nach Einträgen durchsucht, die dem gewählten Profil entsprechen. Hierbei ist eine tabellarische Darstellung vorzuziehen. Besteht nun ein Interesse an einer bestimmten Firma, so ist eine Umschaltung zu einer Formularansicht zu empfehlen, die alle Felder eines einzigen Datensatzes übersichtlich darstellt. Nachdem man sich zugunsten einer Firma entschieden hat, kann man sich den Datensatz ausdrucken oder mit einer eMail sofort Kontakt herstellen, sofern diese Möglichkeit angeboten wird. Eine Sortierreihenfolge ist durch Postleitzahlen und Firmennamen festgelegt.

Alternativ dazu kann eine menügeführte Anwendung in Betracht kommen, bei der man sich über die Eingabe eines Fachbereiches und der Region, die von Interesse ist, langsam bis zu einer Firmenliste vorarbeitet, die dann in gleicher Weise bearbeitet wird (Drucken und eMail). Der Aufwand für eine Bedienoberfläche hat noch oben hin keine Grenze.

Für die Praktikantenbeauftragten auf der anderen Seite bietet sich so die Möglichkeit, wie in einem besonderen Telefonbuch nach Ansprechpartner bei den Firmen zu suchen. Sie sind auch inhaltlich für die Pflege der Daten verantwortlich. Die Informationen müssen in regelmäßigen Abständen überprüft werden, damit Adressen entfernt werden, die keine Stellen mehr anbieten. Umgekehrt ist dafür Sorge zu tragen, daß Unternehmen, die erstmalig Praktikumsstellen anbieten und vielleicht weiteres Interesse zeigen in die Liste aufgenommen werden.

4.2.3 Sicherheitsaspekte

Die Veröffentlichung derartiger Informationen im Internet führt zu sicherheitsrelevanten Bedenken. Zum einen beinhalten die Daten Komponenten, die dem Datenschutz unterliegen, zum anderen bietet eine derartige Anwendung einen Angriffspunkt für Übergriffe von Hackern, die bei schlechter Absicherung gefälschte Informationen in den Datenbestand schleusen können. Ein weiterer Punkt ist die Weitergabe von Informationen an dritte durch Veröffentlichung von Firmen-Internas.

Zum Thema Datenschutz ist zu erwidern, daß die Daten, sofern sie nicht ohnehin an einem Anschlagbrett innerhalb der FH Regensburg ausgehängt werden, auch auf anderem Weg in die Öffentlichkeit gelangen, z.B. mündliche Weitergabe durch Studenten oder Professoren. Darüber hinaus gibt das Praktikantenamt ja auch bereitwillig Informationen weiter, die in der Firmenliste enthalten sind.

Ein Einbruch in den Datenbestand kann durch mehrere Mechanismen überwacht und unterbunden werden. Zum einen ist das Intranet nicht für Personen außerhalb des Fachhochschulbetriebs zugänglich. Dies bedeutet, daß die Anwendung mit den normalen Sicherheitsmechanismen des Intranets geschützt werden kann. Zum anderen sind die Schreib- und Leserechte auf den Datenbestand streng reglementiert, so daß nur ein kleiner Kreis das Recht zur Manipulation der Informationen erhält. Darüber hinaus werden alle Zugriffe auf die Datenbereiche mitprotokolliert. Bei regelmäßiger Auswertung der entstandenen Log-Dateien ist ein Mißbrauch schnell zu erkennen und Maßnahmen können schnell ergriffen werden.

4.2.4 Lösungsansatz

Datensatzbeschreibung:

Im Verlauf dieser Arbeit wurden nur grundlegende Anforderungen an eine Intranetanwendung "Praktikantenfirmenverwaltung" festgelegt, so wie sie oben beschrieben sind. Darüber hinaus ist nur ein Vorschlag für den Aufbau einer Suchmaske entstanden, der im folgenden beschrieben ist:



Name: Datentyp: Länge:      Kommentar:
Firmennummer LONGINT max. 7 Schlüsselfeld
Postleitzahl STRING max. 20  
Ort STRING max. 70  
Abschnitt STRING max. 5  
Inland/Ausland STRING 1  
Studiengang STRING 2  
Firmenname STRING max. 70  
Zweig STRING max. 70  
Telefon STRING max. 30  
Fax STRING max. 30  
Strasse STRING max. 70  
Ausbilder STRING max. 70 Ansprechpartner
Land STRING max. 50  
Bemerkung STRING max. 240  



Bei genauerer Untersuchung muß entschieden werden, ob der Datensatz um bestimmte Felder erweitert werden sollte: beispielsweise um ein Feld für eine eMail-Adresse oder die URL einer Homepage für weitere Informationen.

Intranet-Anwendung:

Für eine Intranet-Anwendung sind verschiedene Komponenten zu installieren bzw. zu programmieren. Zunächst erfordert die Verwaltung eines so großen Datenbestandes den Einsatz eines Datenbank-Managementsystems, das über eine WWW-Schnittstelle verfügt. Kommerzielle Anwendungen, wie Oracle oder Microsoft Access bieten diese Möglichkeiten, es ist jedoch abzuschätzen, inwieweit sich ein plattformübergreifender Zugriff auf die Datenbasis (bei Access) realisieren läßt.

Ein wichtiger Teil sind die HTML-Dokumente, die im Zusammenhang mit der Praktikantenfirmenverwaltung zu erstellen sind. Für die Anmeldung an das Programm und die Suchmaske sind hier sicherlich statische Dokumente zu bevorzugen. Nach der Eingabe der Suchbegriffe und der Abfrage an die Datenbank sind die Daten in einer nützlichen Form darzustellen. Hierfür eignen sich dynamisch erstellte Webseiten, die unter Umständen vom Datenbank-Managementsystem bereits angeboten werden oder selbst erstellt werden müssen.

Im Zusammenhang mit der Datensicherheit sollten Schutzmechanismen erarbeitet werden, damit ein Mißbrauch auszuschließen ist. Hier könnte der Einsatz einer Firewall notwendig sein, sofern diese nicht schon ohnehin für das gesamte Intranet verwendet wird.


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10/6/1997